„Halt mal kurz – das Känguru-Spiel“ macht auf den ersten Blick nicht viel her. Doch nach anfänglichem verblüfften Zögern ist „Halt mal kurz“ eine Garantie für einen geselligen Abend.
Halt mal kurz: Das Kartenspiel für lustige Runden
Auch wenn man „Halt mal kurz“ zu dritt spielen kann, so richtig Spaß macht es erst mit mehreren Spielern. Allerdings dürfen diese nicht sehr zimperlich sein. Denn es geht schon mal richtig zur Sache. Beispielsweise muss auf eine Karte geschlagen werden – natürlich versuchen das alle gleichzeitig. Der Letzte verliert und muss eine Karte nachziehen. Klar, dass das niemand will.
Doch es gibt auch taktische Karten – und so gewinnt eben nicht der, der am Schnellsten ist. Wobei es bei „Halt mal kurz“ nicht wirklich ums Gewinnen geht. Bei diesem Spiel ist der Weg das Ziel. Denn lachen, feixen und zwischendurch etwas Schadenfreude sind garantiert.
Alles Wichtige auf einem Blick
Wie schneidet „Halt mal kurz ab“? | |
Für wieviel Spieler? | 3 bis 5 Spieler |
Ab welchem Alter? | ab 8 Jahren |
Preis | 6,99 Euro (zzgl. Versand) |
Wie lange dauert ein Spiel? | 20 Minuten |
Für wen in das Spiel besonders geeignet? | gesellige Runden, Jugendliche, |
Verlag | Kosmos |
Autor | Marc-Uwe Kling |
Besonderes | witzige, taktische und schnelle Spielezüge wechseln sich ab |
Nicht so gut | danach tut die Hand manchmal richtig weh 😉 |
Halt mal kurz: Das Ziel des Spieles
Je nach Spieleranzahl bekommt jeder Mitspieler eine bestimmte Anzahl Karten auf die Hand. Der Spieler, der diese Karten zuerst abgelegt hat, ist Sieger. Allerdings erst, wenn er auch die letzte Aktion (auf der abgelegten Karte) noch übersteht.
Wie spiele ich „Halt mal kurz“?
Bei Halt mal kurz werden Karten aus der Hand in die Tischmitte gespielt. Die Aktion, die diese ausgespielte Karte vorgibt, muss sofort von allen anderen Spielern ausgeführt werden.
Je nach Karte werden die verschiedensten Aktionen ausgeführt. Entweder es werden Karten getauscht oder alle müssen auf die Karte schlagen (oder eben nicht). Die unterschiedlichen Aktionen machen das Spiel so abwechslungsreich. Verwechslungen und lustige Momente wechseln sich mit taktischem, überlegten Spiel ab.
- Das schräge Spiel von Bestsellerautor und Kabarettist Marc-Uwe Kling
- Mit exklusiver Känguru-Story
- Witziges Kartenspiel
- Für 3 – 5 Spieler
- Ab 12 Jahre
Halt mal kurz: Kurz erklärt
Ein Spieler legt die erste Karte aus. (Laut Spielanleitung, derjenige, der als Letzter eine Schnapspraline gegessen hat). Sofort danach müssen die anderen Spieler die Aktion ausführen, die auf der Karte steht. Bei manchen Karten muss sofort draufgeschlagen werden. Der Spieler, der zu letzt auf die Karte schlägt, muss eine Karte nachziehen. Andere Karten haben mehr Zeit und bedürfen etwas Überlegung.
Halt mal kurz: Die Spielanleitung per Video
Diese Spielanleitung ist von Marc Uwe King und erklärt das Spiel sehr gut. Vorallem aber sehr lustig. Ich hab beim Zuschauen dauernd gelacht. Wirklich sehenswert!
Die ausführliche Spielanleitung
Auch wenn das Spiel mit drei Spielern gespielt werden kann, macht es mit vier oder fünf Spielern mehr Spaß. Desto mehr Spieler am Tisch sitzen, desto turbolenter wird das Spiel. Jüngere Spieler sind mit den Begriffen wahrscheinlich leicht überfordert, deshalb empfehle ich das Spiel erst ab vierzehn oder gar noch später. Mit Jugendlichen macht das Spiel richtig Spaß, denn diese finden nicht nur das „daraufschlagen“ toll, sondern haben auch schnell verstanden, dass der „Kommunismus“ manchmal eine gute Sache ist.
Vorbereitungen für „Halt mal kurz“
Das Kartenspiel enthält:
- 60 Spielkarten
- die Känguru-Geschichte (siehe Video)
- die Spielanleitung
Je nach Spieleranzahl verteilt ihr die gut gemischten Karten:
Spieleranzahl | Karten, die verteilt werden |
drei Spieler | je sieben Karten |
vier Spieler | je sechs Karten |
fünf Spieler | je fünf Karten |
Die restlichen Karten legt ihr als Nachziehstapel in die Tischmitte. Daneben legt ihr die oberste Karte des Nachziehstapels offen aus. Dies wird der Ablegestapel. Die Aktion der ersten Karte könnt ihr getrost ignorieren.
So wird „Halt mal kurz“ gespielt!
Sobald ihr euch geeinigt habt, wer anfängt, legt dieser Spieler die erste Karte auf den Nachziehstapel. Allerdings muss diese Karte eine Eigenschaft der ausliegenden Karte besitzen:
- entweder sie besitzt dieselbe Kategorie („witzig“ oder „nichtwitzig“)
- oder die Symbole (Pinguin, Känguru, Kleinkünstler) stimmen überein
Sobald die Karte liegt, wird die Aktion der Karte ausgeführt. Dies zählt auch, wenn es sich dabei um die letzte Karte des Spielers handelt. Gewonnen hast du erst, wenn du auch nach dieser Aktion keine Karten auf der Hand hast. Somit ist es wichtig, welche Karte du als letzte Karte legst.
Falls ein Spieler keine Karte ausspielen kann oder möchte (du kannst auch aus taktischen Gründen passen), muss er eine Karte nachziehen. Diese Karte darf er NICHT sofort ausspielen.
Karten bei „Halt mal kurz“
Das Spiel lebt von seinen verschiedenenartigen Karten und den Aktionen, die diese erfordern.
Diese Karten sind in zwei verschiedene Kategorien eingeteilt:
- witzig
- nicht witzig
… und mit drei verschiedenen Symbole versehen:
- Pinguin
- Kleinkünstler
- Känguru
Die Kategorien sowie die Symbole sind wichtig, wenn du diese Karten ausspielen willst. Du kannst eine Karte nur auslegen, wenn zumindest eine Eigenschaft übereinstimmt.
Nachdem die Karten passend ausgespielt wurden, werden die Aktionen der Karten ausgeführt. Diese sind im Einzelnen:
Alle Witzig-Karten auf einem Blick
Karte „Halt mal kurz“
Während du diese Karte auslegst, sagst du „Halt mal kurz“. Dabei darfst du die Hälfte deiner Karten (abgerundet) an einen Spieler deiner Wahl weitergeben.
Karte „Die Vollversammlung“
Sobald du diese Karte ablegst, dürfen alle Spieler überlegen und beratschlagen, wem wer eine Karte geben möchte. Danach wird abstimmt: „Spieler A gibt Spieler C eine Karte“ und so weiter. Dabei entscheidet die Mehrheit. Falls sich keine Mehrheit findet, passiert nichts.
Karte „Schnick-Schnack-Schnuck“
Nachdem du dir einen Spieler deiner Wahl als Gegner ausgesucht hast, spielst du gegen diesen Schnick-Schnack-Schnuck. Dabei wird solange gespielt, bis es einen Gewinner gibt. Der Gewinner darf dem Verlierer eine Karte seiner Wahl geben.
Die Spieler können sich vorher darauf einigen, dass „ohne Brunnen“ gespielt wird. Wenn niemand etwas gesagt hat, ist Brunner erlaubt.
Karte „Gruppen-Schnick-Schnack-Schnuck“
Du spielst gegen alle anderen Schnick-Schnack-Schnuck. Alle, gegen die du gewinnst, bekommen von dir eine Karte. Dafür dürfen alle, gegen die du verloren hast, dir eine geben. Bei Patt passiert nichts.
Karte „Ach – mein, dein…“
Mit dem Satz „Ach – mein, dein das sind doch bürgerliche Kategorien“ tauschst du deine Handkarten gegen die Karten eines Spielers deiner Wahl.
Karte „Der Kommunismus“
Sobald du den Kommunismus ausgerufen hast, sammelst du alle Karten deiner Mitspieler ein. Nachdem du sie gut durchgemischt hast, verteilst du sie „gerecht“ an alle. Bei dem Mitspieler links von dir beginnend, erhält jeder Spieler eine Karte reihum. Das wiederholst du solange, bis alle Karten gleichmäßig verteilt sind.
Der Kommunismus löst die Polzei auf. Somit muss niemand mehr offen spielen.
Karte „Not-to-do-Liste“
Die Karte „Not-to-do-Liste“ kannst du normal ausspielen, wie jede andere Karte auch. Allerdings passiert dann nichts. Das ist vorallem als letzte Karte eine gute Idee. Ansonsten kannst du mit der Karte negative Ereignisse für dich abwenden.
Sobald eine gegen die gerichtete Aktion von dir abgewendet werden soll, wirst du die Karte „Not-to-do-Liste“ dazwischen. Dabei muss unbedingt entweder das Symbol oder die Kategorie passen! Sage: „Das steht auf meiner Not-do-to-Liste“ und ziehe eine Karte nach. Sobald du dies gemacht hast, ist diese negative Aktion beendet. Das heißt auch, dass beispielsweise bei einer Vollversammlung kein neues „Opfer“ gesucht werden kann.
Mit einer Not-to-do-Liste lassen sich folgende Ereignisse abwenden:
- Karten ziehen
Polizei, Nazi, Kapitalismus - Karten von jemanden bekommen
(Gruppen-)Schnick-schnack-schnuck, Halt mal kurz, Vollversammlung - Karten tauschen musst
Ach mein, dein… - offen spielen musst
Polizei - dich an der Umverteilung beteiligen musst
Kommunismus
Die Not-do-to-Liste kannst du nur ausspielen, wenn dich ein anderer Spieler angreift. Gegen Karten, die du ausgespielst hast, funktioniert sie nicht!
Alle Nicht-witzig-Karten auf einem Blick
Karte „Der Nazi“
Sobald du einen Nazi ausspielst, müssen alle anderen Spieler draufschlagen. Der Spieler, der zuletzt draufgeschlagen hat, muss eine Karte nachziehen.
Karte „Die Polizei“
Jedes Mal wenn die Polizei ausgespielt wird, muss ein Mitspieler seine Karten offen vor sich auslegen. Wen es trifft, darfst du entscheiden. Allerdings muss es einen anderen Mitspieler treffen, so dass der Spieler, der soeben noch offen spielen musste, seine Karten wieder auf die Hand nehmen kann.
Falls jemand auf die Polizei schlägt muss er eine Strafkarte ziehen.
Karte „Kapitalismus“
Sobald der Kapitalismus ausgespielt wird, muss der Spieler mit den meisten Karten auf der Hand noch zwei nachziehen. Falls es mehrere Spieler gibt, die die meisten Karten besitzen, dürfen alle ziehen.
… und dann gibt es noch….
Karte „Razupaltuff“
Sobald du die Karte Razupaltuff auf die Hand bekommst, sagst du laut „Razupaltuff“. Einzige Ausnahme ist, wenn du sie bereits am Anfang des Spieles beim Austeilen auf die Hand bekommst.
Razupaltuff kannst du nicht ablegen, deshalb kannst du sie nur (aufgrund von Aktionskarten) weitergeben.
Spielende
Es gewinnt der Spieler, der – nach ausgeführter Aktion – als Erster keine Karten mehr auf der Hand hat.
5. Unser Test
Mein Sohn (mittlerweile 19 Jahre alt) erzählte uns von dem Spiel. Das wäre so lustig, sie hätten sich weggeworfen vor lachen. Das wollten wir dann auch mal ausprobieren und so besorgte ich kurzerhand das Kartenspiel.
Die Spielanleitung war kurz und knackig – wir hatten den Sinn des Spiels verstanden.
So spielten wir zwei oder drei Runden. Aber von lustig, total zum Weglachen oder ähnlichem – kein Anzeichen. Was sollte daran so lustig sein? Warum sollte ich darüber lachen, wenn ich auf den Nazi schlug oder die Polizei verschonte? Mir war das ein Rätsel.
Nach einigen Wochen saßen wir wieder mal mit der Jugend am Tisch und ich erzählte von unserem ersten – langweiligem – Spiel. Mein Sohn und seine Freunde konnten das nicht verstehen, sie wären vor Lachen unterm Tisch gelegen.
Also holte ich das Kartenspiel nochmals heraus. Das wollte ich sehen.
Was dann folgte war ein echter „Aha-Effekt“. Klar, wenn wir das Spiel so spielten, wie es die Regeln sagten, dann war das recht öde. Wenn wir aber – wie die Jugendlichen – ein Fest daraus machten, den anderen die Karten zu klauen oder der letzte extra fest auf die Hand der anderen drosch…. ok, das Spiel fing langsam an, lustig zu werden.
Halt mal kurz ist definitv kein Kartenspiel, dass man ruhig und gelassen vor sich hinspielt. Man muss Spaß daran haben, andere auszutricksen und in die Irre zu führen. Es gehört ein wenig Schadenfreude und Galgenhumor dazu, dann kann dieses Kartenspiel wirklich Spaß machen.
Heute spielen wir es gerne mal mit unseren zwei jüngeren Kindern (elf und zwölf Jahre alt). Allerdings nur zwei oder drei Runden, danach ist es nicht mehr wirklich lustig und die Hände tun weh. 😉
- Das schräge Spiel von Bestsellerautor und Kabarettist Marc-Uwe Kling
- Mit exklusiver Känguru-Story
- Witziges Kartenspiel
- Für 3 – 5 Spieler
- Ab 12 Jahre
6. Halt mal kurz: Die Spielanleitung zum Downloaden
Die Spielanleitung von „Halt mal kurz“ als PDF zum Download:
7. Mein Fazit
Halt mal kurz ist kein Kartenspiel wie jedes andere. Aber das ist auch gut so. Denn in einer geselligen Runde, mit den richtigen Mitspielern macht „Halt mal kurz“ richtig Spaß. Wer allerdings lieber taktiert oder ruhig vor sich hinspielt, wird mit diesem Kartenspiel nicht glücklich. Für jüngere Spieler empfinde ich es aufgrund der Begriffe für ungeeignet. Auch wenn auf der Packung ab acht Jahren steht, würde ich es mit so jungen Kindern nicht spielen.
Letzte Aktualisierung am 2024-12-12 / Affiliate Links / Bilder von der Amazon Product Advertising API